
Wir laden den neuen Umweltminister direkt zu uns an die Nordsee ein
Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V. (SDN) regt an, mit dem neuen Umweltminister die Meeresschutz-Themen betreffend der Nordsee ortsnah näher zu diskutieren und den Dialog zu suchen
Deutsche Nordseeküste. „Nun ist die neue Bundesregierung seit gut einer Woche im Amt und somit auch der neue Bundesumweltminister Carsten Schneider”, stellt Bürgermeister Gerd-Christian Wagner als Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V. (SDN) fest. „Schlicht ein guter Zeitpunkt, ihn und seine Berater zu uns an die Nordsee zum näheren Kennenlernen einzuladen und dabei mit ihm den in seiner Antrittsrede erwähnten "ambitionierten Meeresschutz" vor Ort zu diskutieren.”
Situation der Nordsee
„Insbesondere müssen wir uns dabei für einen verstärkten Schutz des natürlichen Wattenmeers einsetzen,“ betont Kapitän und Seelotse Ulrich Birstein, zweiter SDN-Vorsitzender, „und das besonders in Anbetracht der kontinuierlich steigenden Zahl von Offshore-Windparks und die damit einher gehenden Folgen für diesen einzigartigen Lebensraum.“ Der auf See produzierte Strom würde ja nun meist durchs Wattenmeer an Land gebracht.
„Mittlerweile heißt es, dass mit mindestens 34 Kabelverlegungen unter den Inseln und Deichen nebst Kontrollen, Wartung, Reparatur und Rückbau zu rechnen wäre, wenn das aktuelle Ausbauziel allein für die deutsche Küste eingehalten werden sollte,“ so Birstein weiter. „Und nicht nur wir, auch die Niederlande sowie Dänemark bauen ebenso noch weitere Windparks.“ Alle riesig groß und mit starkem Einfluss auf Meeres- wie Luftströmungen im Lebensraum Nordsee. Hinzu kommen auch noch industrielle Einflüsse durch Erdgas- und Ölförderung wie -Explorationen, LNG-Transport wie -Anlandung, Schlick-Verklappung, Militär-Übungen plus alte -Hinterlassenschaften, CO2-Transport und -Einlagerung sowie die trotz aller Verringerungsvorschriften über Flüsse eingebrachten Schadstoffe. „Zu allem Überfluss kommen auch noch steigende Gefahren für Schiffshavarien hinzu, da die Schifffahrtswege auf See in den kommenden Jahren immer noch weiter eingeengt werden sollen.“
Info-Einladungen in den Norden
„Wir Initiativen sollten den Umweltminister und seine Fachberater einfach und immer wieder zu uns in den Norden einladen – direkt an die Küste und auf See“, regt der SDN-Vorsitzende an. „Und das möglichst im kleinen Kreis direkt vor Ort der dringlichen Themen; inclusive genügend Zeit und direktem Kontakt mit Akteuren der jeweiligen maritimen Themen.“ Die Devise müsse dabei immer lauten: Aus Fehlern der Vergangenheit wirklich zu lernen und fortan präventiv mit Priorität auf den Lebens-Schutz zu handeln. Der Lebensraum Nordsee dürfe einfach nicht zu einer Industriebrache und einem Abwassersammler verkommen, er verdient unsere besondere Obhut!